#TheDress oder wie Unterschiede in der Beleuchtung die Farbwahrnehmung verändern

#TheDress oder wie Unterschiede in der Beleuchtung die Farbwahrnehmung verändern

Die Auswahl der richtigen Beleuchtung für ein Einzelhandelsgeschäft ist elementar. Egal, ob es sich um Akzent-, Umgebungs- oder Allgemeinbeleuchtung handelt, die von Ihnen gewählten Lampen und Leuchten können die Art und Weise verändern, wie Kunden die Farbe eines Raumes, den Farbton eines Artikels in einem Schaufenster, in Regalen und Auslagen wahrnehmen.

Im schlimmsten Fall könnten z.B. die Farben eines gestreiften Kleides statt Blau mit Schwarz als Weiß mit Gold wahrgenommen werden...

Das glauben Sie nicht? Genau solch ein Phänomen löste im Jahr 2015 einen Internet-Hype aus, der mit dem Hashtag #TheDress Furore machte.

Blau-schwarz oder doch weiß-gold? Die Frage nach der Farbe eines Kleides beschäftigte tagelang die Internetgemeinschaft.

Unterschiedliche Einschätzungen von verwirrten X-Nutzern (damals Twitter) verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Sogar Taylor Swift meldete sich damals zu Wort. Das Mysterium des Kleides verwirrte so viele, dass es die Grenzen des Internets schnell überwand und auch die großen Nachrichtensendungen und Talkshows erreichte, die das Kleid als weiß und goldfarben ansahen und beklagten, dass der Streit darüber sogar Freundschaften und Familien auseinanderreißen würde.

Schließlich bestätigte ein Mitarbeitender des Geschäfts, in dem das Kleid verkauft wurde, dass es wirklich blau und schwarz war. Warum also sahen einige Leute weiß und gold oder blau und orange anstelle der tatsächlichen Farben des Kleides? Kurz nach der Veröffentlichung von #TheDress sprachen Buzzfeed und Wired mit Neurowissenschaftlern, um herauszufinden, was genau vor sich ging.

Abb 1. Die wirklichen Farben von #TheDress

Letztendlich handelte es sich nur um eine schlechte Fotografie von einem Kleid, das Caitlin McNeills Mutter bei einer Hochzeit trug und auf Tumblr veröffentlicht hatte.

Jedoch stieß die öffentliche Debatte darum eine ganze Reihe von Untersuchungen und Forschung an mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen:

Langschläfer z.B. sind eher an künstliches Licht gewöhnt, da sie einen größeren Zeitraum Abends bei Kunstlicht verbringen und erkannten eher eine blau-schwarze Streifung.

Ältere Menschen und Frauen hingegen haben das Kleid jedoch eher als weiß-gold beschrieben. Diese Bevölkerungsgruppen neigen dazu, früh am Morgen aufzustehen und sind daher stärker an Tageslicht gewöhnt.

Natürliches Sonnenlicht am Tage enthält einen hohen Blauanteil, weswegen das Gehirn die blauen Anteile des Lichts korrigiert bzw. herausfiltert; Es entsteht quasi eine Art "Blau-Blindheit" oder Desensibilisierung für Blautöne.

Es stellte sich weiter heraus, dass alles mit der Beleuchtung zu tun hatte. Wenn das menschliche Auge Licht und Farben wahrnimmt, dann handelt es sich in der Regel um die Reflexion des Lichtes an den Objekten. Dieses von den Objekten ringsum reflektierte Licht dringt in das Auge ein und trifft auf die Netzhaut.

Das Gehirn verarbeitet dann das Bild in einem relativen, vergleichenden (nicht quantitativ absoluten) Prozess, indem es die Differenzen erkennt und quantifiziert. Es nimmt die richtige Farbe aus dem Licht, das von dem, was die Augen sehen, zurückgeworfen wird, und subtrahiert diese Farbe von der tatsächlichen Farbe des Objekts.

"Unser visuelles System verwirft quasi die Informationen über die Lichtquelle selbst, um so Informationen über den tatsächlichen Reflexionsgrad und die Farbigkeit des betrachteten Objektes zu extrahieren", erklärte damals Jay Neitz, Neurowissenschaftler an der University of Washington, gegenüber Wired.

Unmittelbar nachvollziehbar ist dieses Phänomen z.B. beim sog. Weißpunkt: Ein weißes Blatt Papier erscheint auch bei Kerzenlicht nach einer Weile als "weiß" obschon es objektiv stark gelb-rot vom Feuer der Kerzenflamme verfärbt ist - eine Lichtquelle mit einer Farbtemperatur von ca. 1500 Kelvin.

Unser Auge kann dies jedoch erst erkennen, wenn es eine Vergleichs-Lichtquelle mit neutralem, weißem Licht (4000-6000 Kelvin) zur Verfügung hat.

Anders ausgedrückt: Unser Auge ist nicht "geeicht", um absolute Farbwerte zu erkennen. Stattdessen "kalibriert" es sich ständig neu anhand der Beleuchtung und der Umgebung.

Unterschiede in der Beleuchtung verändern daher die Farbwahrnehmung von Menschen signifikant. Und es kann den Anschein erwecken, als würden sich die Farben je nach Umgebungsfarbe ändern, wie beim #TheDress Phänomen.

Als das Fototeam von Wired Photoshop verwendete, um die tatsächlichen Farben zu bestimmen, entdeckten sie, dass der Kontext alles bedeutet. Zunächst dachten sie, das Kleid sei weiß und goldfarben. Als das Bild jedoch auf weiß abgeglichen wurde, gab es immer noch Anzeichen von Blau, wo zuvor Weiß sein sollte, und auch von Schwarz, wo Gold sein sollte. Als das Bild bis zu seinem dunkelsten Pixel ausgeglichen und korrigiert wurde, erschien das Kleid dann real in blau und schwarz.

Wenn der Kontext variiert, ändert sich auch die Wahrnehmung 

Haben Sie schon einmal eine Bluse, ein Hemd oder ein Paar Shorts in einer Umkleidekabine anprobiert und festgestellt, dass Ihnen die Farbe gefällt, um dann zu Hause festzustellen, dass die Farbe vollkommen anders ist? Genau das ist hier der Fall.

Um nicht selber für solch eine kuriose Schlagzeile wie #TheDress zu sorgen, sollten Sie in Ihrem Geschäft, den Schaufenstern und Auslagen nicht nur für helles und "neutrales" Licht sorgen, sondern unbedingt auch für ein Licht, dass alle Farben des sichtbaren Farbspektrums überhaupt auch darstellen kann!

Merke:

  • Ausschließlich diejenige Lichtquelle, die lückenlos alle Farben des sichtbaren Lichtspektrums erzeugen und in der richtigen Proportion zueinander wiedergeben kann, lässt die Dinge im "richtigen Licht" mit korrekten Farben erscheinen. 
  • Jede Farbe braucht ihren "Kontext" – die Beleuchtung der Umgebung und die Farben in der Umgebung entscheiden maßgeblich über den "Teint" des betrachteten Objektes.

  

Abb. 2 Licht- resp. Farbspektrum einiger Kunstlichtquellen im Vergleich. Schwarze Bereiche sind Lücken im Farbspektrum, die nicht sein sollten bzw. bei natürlichem Sonnenlicht nicht vorkommen. 

Obige Abbildung verdeutlich die Unterschiede im Farbspektrum einiger Kunstlicht-Quellen im Gegensatz zu einem Vollspektrum Leuchtmittel wie der SORAA Vivid LED. Zum Beispiel kommen lindgrüne oder türkise Farbabstufungen in den Spektren von Leuchtstoff- und Energiesparlampen quasi nicht vor.

Das bedeutet, dass z.B. ein türkisfarbenes Objekt "vergraut". Da die Farbe Türkis in der Lichtquelle fehlt bzw. nicht erzeugt wird, kann sie vom Objekt auch nicht reflektiert werden - weil nicht vorhanden - und folglich vom Auge nicht wahrgenommen werden. Was bleibt ist eine gewisse "Helligkeit", die als grau von uns wahrgenommen wird.

Nachts sind alle Katzen grau... (für die Farbe Türkis ist es quasi "Nacht", weil kein türkises Licht leuchtet)

Abb 3. Das lückenlose Spektrum des sichtbaren Sonnenlichtes im Vergleich zu einer Vollspektrum LED und einer Standard LED. Weiße Bereiche sind Lücken im Spektrum. Z.B. der "Cyan Gap" resp. die Türkis Lücke. Unterhalb des sichtbaren Lichtes der Sonne (rechts) ist der Infrarot Bereich (IR) bzw. die Wärmestrahlung. Oberhalb des sichtbaren Bereiches (links) der ultraviolette Bereich.

Beide Wellenlängenbereiche oberhalb und unterhalb des sichtbaren Lichtes sind für Beleuchtungslösungen unerwünscht. IR Strahlung - also Wärme - bedeutet bei einem Leuchtmittel Energieverschwendung. UV Strahlung ist ebenfalls unerwünscht, da schädlich und zudem wirkt sie bleichend. Farben verblassen auf Dauer und Materialien können verspröden.

Die Entwicklung von Leuchtmitteln, die allen Anforderungen gerecht werden, ist alles andere als trivial.

Nicht umsonst ist einer der Gründer der Firma SORAA, Prof Shuji Nakamura im Jahr 2014 für seine Entwicklungen mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Das gesamte Sortiment: SORAA Vollspektrum LED 

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